Freitag, 1. September 2017

21. Manfred Schling







Das Geheimnis der Festung I+II
Das Geheimnis der Festung I
Bei der gemeinsamen Arbeit von Manfred Schling und Aloys Rump wird es um ein Geheimnis der Festung gehen, von dem noch keiner wusste. Wurden Teile des verschollenen Bernsteinzimmers in einer geheimen Kammer gelagert? Wo ist das Versteck der eingemauerten Prinzessin, die man zu befreien vergaß, und die, mit kostbaren Diamanten behangen einen qualvollen Tod starb? Was haben die zwei Mäntel und das Bustier zu bedeuten? Was der Tisch mit Messern, der auf einem anderen steht, und was liegt unter dem Tuch? Ist die Zeichnung, mit der der untere Tisch bedeckt ist, ein Hinweis auf das Versteck? Fragen über Fragen. Ein kleines Begleitheft wird neue Fragen aufwerfen.

Das Geheimnis der Festung II
Während der Vorbereitungsarbeiten zur Bundesgartenschau 2011 kam es bei einer sogenannten Tiefpflanzung zu einem sensationellen Fund. Es konnte ein Hohlraum freigelegt werden, verborgen unter Resten ältesten Mauerwerks, höchstwahrscheinlich der Schutt einer ersten Bebauung um 1000 n. Chr. Jüngste Grabungen auf Ehrenbreitstein brachten daraufhin neben edelsteinbesetzten Schmuckelementen und Knochen auch fossilierte schnittmusterartige Zeichnungen und Textilien zutage; vermutlich handelt es sich um Hinweise auf herrschaftliche Garderobe frühester Bewohner. Von Sophie Schling realisierte und verantwortete aufwendige Rekonstruktionen der versteinerten Entwürfe und Roben lassen keine Zweifel zu: Es handelt sich um zwei Mäntel und ein Bustier. Die Kleider können in Anbetracht ihrer Größe und ihres archaischen Charakters als sogenannte Wächtermäntel identifiziert werden. Das Bustier ist aufgrund der Fundlage und der beigelegten Preziosen einer Herrin, wenn nicht gar einer Prinzessin, zuzuordnen.
Besonders die Zeichnungen der Mäntel mit ihren ausgearbeiteten fossilen erdgeistlichen Aspekten weisen darauf hin, dass sie aus einer Zeit stammen könnten, in der ein Einklang mit der Natur noch möglich und gesucht war. Der Ehrenbreitstein, heute ein Monument des Festungsbaus und der notwendigen Wehrhaftigkeit menschlichen Kriegertums, könnte also einst auch ein Ort harmonischen Naturerlebens gewesen sein. Ein derart romantischer Blick lässt sich kaum umfassend belegen. Jedoch ist es eine Tatsache, dass der Zeitenfluss als Bindung von Sein und Natur im Geröll der Festungsmauern versickert ist. Es ist fraglich, ob eine solche Sichtweise zulässig ist, immerhin bewegen wir uns hier im Grenzbereich der Spekulation. Aber zeigen die Exponate nicht auf ihre eigene, ja auf fast kryptisch-mystische Weise, dass es gerade hier in dem kalten Festungsbau eine lohnende Aufgabe ist, sich aller Vergänglichkeit zu erinnern und dem wärmenden Licht eine Chance zu geben?
Die jüngst gefundenen Artefakte aus einer vorkriegerischen Epoche sind noch nicht wissenschaftlich gesichert, sie geben aber Anlass zur Hoffnung auf eine Geschichte mit Zukunft, die auch weiterhin Geheimnisse bereithält.


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Manfred Schling