Natur greift Raum – Eine Spurensuche
Die Festung Ehrenbreitstein zeigt sich uns als Ort einer wechselvollen Geschichte, zeugt vom Leben und Wirken der Menschen, von Krieg, Angst und Leid, aber auch von der Suche nach Schutz und Zuflucht.
Dabei haben sich die Spuren der Zeit tief in die
unterschiedlichen Bereiche der Festungsanlage eingegraben. Insbesondere Mauern
und Wände spiegeln die Geschichte der Festung eindringlich wider und geben ihr
einen unverwechselbaren Ausdruck.
Im Laufe der Jahre wurde dabei allerdings vieles
durch das Wirken der Naturkräfte verändert. Natur ist stetig bemüht, die vom
Menschen geschaffenen Räume, zumindest in Teilen, zurückzuerobern. Sie besitzt
eine eigene, starke Gestaltungskraft und schafft es immer wieder, diese Orte
nach ihrem Willen umzuformen, vorhandene Strukturen zu verdecken, zu
verwischen, zu verbergen.
Dies insbesondere bei Gemäuer, das der Natur direkt
und schutzlos ausgesetzt ist. Hitze und Kälte, Trockenheit und Nässe sowie ein
intensives Pflanzenwachstum lassen ihre Spuren zurück und schaffen Veränderung.
Auch und gerade in der Festungsanlage ist dieses Phänomen deutlich zu
beobachten und stellt einmal mehr die Frage, was von einem solchen Ort der
Erinnerung nach vielen Jahrzehnten tatsächlich bleibt. Wie viel Geschichte
bleibt lebendig? Wie viel von dem, was einmal war, können wir heute noch
nachvollziehen, spüren oder zumindest erahnen? Und was hat die Natur im Laufe
der Zeit vor unseren Blicken verborgen? Dies ist der Ausgangspunkt meiner Spurensuche.
Auf Plexiglas banne ich diese Spuren der Zeit und
mache das, was sich verändert, sichtbar. Dabei lenke ich den Blick auf das
scheinbar Unscheinbare, das Kleine, kaum Beachtete. Diese Gestaltungen setze
ich den vorhandenen Strukturen an den Wänden bewusst gegenüber. Es entwickelt
sich ein Dialog. Details werden aufgegriffen, künstlerisch verarbeitet und neu
ins Bewusstsein gerückt. Der Blick des Betrachters wird auf das gelenkt, was im
stetigen Prozess des Werdens und Vergehens, durch die Macht und das Wirken der
Zeit unterzugehen droht. So gesehen ist meine Arbeit als ein bewusstes Wirken
gegen die Vergänglichkeit zu verstehen. Der Mensch ist in der Lage, Vergangenes
zu bewahren und Geschichte lebendig zu halten, von ihr zu profitieren und zu lernen.
Auch wenn sie verdeckt oder unterdrückt wird, wirkt sie doch im Verborgenen,
steckt hinter der Oberfläche, ob wir es wollen oder nicht. Ich bin der festen
Überzeugung, dass Geschichte immer ein Teil von uns bleibt.
So ist meine Arbeit angelegt auf Besinnung und die
Bewahrung von Geschichte, von Erinnerung, auf ein Erhalten der Orte, die in
Vergessenheit zu geraten drohen in einem Mit- und Gegeneinander von Mensch und
Natur, einem lebendigen Wechselspiel von Natur und Raum im Laufe der Zeit.
Kontakt:
Elisabeth Hansen
Simmerner Str. 113
56075 Koblenz
Atelier:
Ernst-Sachs-Str. 23
56070 Koblenz
Simmerner Str. 113
56075 Koblenz
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Ernst-Sachs-Str. 23
56070 Koblenz
Tel.
0160-97912885
info@elisabeth-hansen.de
www.elisabeth-hansen.de
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